Auftraggeber: Stiftung der Heilig-Geist-Kirche Bernkastel-Kues
Leistungen: Bestandsdokumentation, Schadensanalyse des Dachtragwerks, Konzeptentwicklung zur Sanierung mit Kostenaufstellung gemäß DIN 276
Baubeschreibung
Die Heilig-Geist-Kirche, errichtet aus Schieferbruchsteinen mit einem tonnengewölbten Mittelschiff, ist außen und innen verputzt. Von der schmalen Westfassade mit 8.50 m Breite erweitert sich der trapezförmige Kirchengrundriss nach Osten bis auf eine Breite von 12.30 m. Der Kircheninnenraum wird auf der Nord- und Südseite von jeweils fünf Eichensäulen, die auf quadratischen Basaltlava – Sockeln stehen, in drei Schiffe geteilt. Den oberen Abschluss des rechteckigen Mittelschiffes mit einer Abmessung von 13 x 6 m bildet ein Tonnengewölbe, errichtet aus Holz mit Lehm- und- Stroh- Gefachen. Für die Belichtung des Kircheninnenraums wurden in diesem Gewölbe vor dem Chorbereich in einer Höhe von 6.40 m nachträglich zwei Gauben mit Segmentbogenfenstern eingearbeitet. Auf der Nordwestseite sind über einer aus Eichenholz gefertigten Wendeltreppe die Kirchenorgel sowie die Emporen der Seitenschiffe begehbar. Den Abschluss der Empore zum Mittelschiff bildet eine Holzbalustrade, die aus unterschiedlichen Profilen und Abdeckungen zusammengesetzt ist. Der südlich gelegene und zur Kirche zugehörige Friedhof ist aufgrund seiner steilen Hanglage sowohl vom Kirchinnenraum als auch von der Empore über Segmentbogentüren aus zu erreichen. Über die an der Nordfassade gelegene Treppe mit dreizehn Stufen gelangt man zu dem vom Straßenniveau aus gemessen ca. 2.40 m höher gelegenen Haupteingang der Kirche. Durch ein Sandsteinportal mit profiliertem Sturz und verzierten Eichentür kommt man ins Innere der Kirche. Der weiß- rote Sandsteinfußboden, verlegt im Rautenmuster, steht in einem harmonischen Kontrast zur weiß gestrichenen Balustrade der Empore sowie den Holzsäulen, deren Basen und Kapitelle partiell blaugrau abgesetzt sind. Der Chorbereich mit Altar liegt 20 cm höher als der Laienraum. Von hier aus ist über eine Eichentür die nördlich gelegene Sakristei begehbar.
Das Tonnengewölbe sowie die Decken der Seitenschiffe sind durch aufgemalte Kassetten mit akzentuiertem dunklem Beistrich, verziert. Über den in der Nordfassade gelegen Zugang ist der tonnengewölbte Keller mit einem rechteckigen Grundriss von 11.20 m Länge, 6.35 m Breite und einer Scheitelhöhe von 2.3 m zugänglich. Die ehemalige Ostwand des Kellers ist durch eine nachträglich eingezogene Kalksandsteinwand verbaut. Die Grundrissgeometrie sowie die Abmessungen des Kellers unterscheiden sich vom Kirchengrundriss. Während die Nord- und Westwand parallel zueinander verlaufen scheint die südliche Kirchenwand ohne Bezug auf den möglicherweise schon zuvor existierenden Keller errichtet.